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Bikker-Prozess endgültig geplatzt

HAGEN taz ■ Sechs Monate nach Prozessbeginn am Landgericht Hagen ist der Prozess gegen Herbertus Bikker nun doch eingestellt worden. Das Gutachten des Neurologen Bernd Roggenwallner gab den Ausschlag. Nach Ansicht des freiberuflichen Gutachters ist eine Verhandlungsfähigkeit des 88-jährigen Angeklagten „auf Dauer“ nicht gegeben. Bikker zeige „organische und neurologische Ausfallerscheinungen“, sagte Roggenwallner, der Beschuldigte könne dem Prozeß deshalb nicht folgen Die Staatsanwaltschaft schloss sich dieser Einschätzung an. Richter Werner Herkenberg sagte, er müsse das Verfahren abbrechen, da sich ein Freispruch nicht abgezeichnet habe. Nach 25 Verhandlungstagen und elf Gutachtern wird über Bikker kein Urteil gesprochen werden.

Der ehemalige SS-Mann und Polizist Herbertus Bikker soll den niederländischen Widerstandskämpfer Jan Houtman im November 1944 nicht nur erschossen, sondern vorsätzlich ermordet haben. ACHIM SCHEVE

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