Für Schläge bezahlt

Fußballer Ailton zahlte 15.000 Euro, nachdem er seine Verlobte schlug. 10.000 davon als offizielle Geldbuße

Bremen taz ■ Mit 5.000 Euro tat Werders Kugelblitz Ailton vergangenes Jahr sofort „freiwillig“ und medienwirksam Buße, nachdem bekannt geworden war, dass er seine Verlobte Rosalie geschlagen hatte. Er tat es noch bevor die Sache bei der Staatsanwaltschaft landete – auf Anraten seines Vereins, der ein Zeichen tätiger Reue erwartete. Ailton habe in seiner Vorbildfunktion als Bundesligaspieler versagt, hatte der Verein seinen besten Torjäger gerügt. Die Staatsanwaltschaft kam später – und bat den brasilianischen Offensivspieler des SV Werder Bremen erneut zur Kasse. Dieses Mal mit 10.000 weiteren Euro, wie jetzt auf Anfrage bestätigt wurde. Damit ist das Verfahren gegen den Profifußballer wegen häuslicher Gewalt eingestellt.

Ailtons mexikanische Partnerin hatte das Verfahren mit einem Hilferuf bei der Bremer Polizei im März vergangenen Jahres ausgelöst, nachdem der 30-jährige Ailton sie an einem Wochenende nachts tätlich angegriffen hatte.

Die „freiwillige“ Zahlung von 5.000 Euro, die Ailton auf Anraten seines Clubs sofort an die Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch „Schattenriss“ überwiesen hatte, sei angekommen, bestätigte dort unterdessen eine Sprecherin. Die 10.000 Euro offizielle Geldbuße gingen nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu gleichen Teilen an den Notruf für vergewaltigte Frauen und an die Opferhilfe Weißer Ring.

Die mehrfach verschobene Hochzeit Ailtons und Rosalies soll nun im Sommer stattfinden. „Dann zeigen wir der ganzen Welt unsere Liebe“, hatte der erfolgreiche Torjäger unlängst via Bild-Zeitung mitteilen lassen.ede/jox