Folge des „Wiedergängers“

Ärger mit dem Friedenspreisträger: Willy Hundertmarks Witwe zeigt Martin Rooney an

taz ■ Strafanzeige wegen Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener hat die Witwe Willy Hundertmarks gegen Martin Rooney gestellt. Der diesjährige Träger des Kultur- und Friedenspreises hatte in einem von der Bremer taz dokumentierten Schreiben den langjährigen Vorsitzenden der Bremer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein verglichen.

Im selben Text bezeichnet Rooney diesen ausdrücklich als „Hitlers Wiedergänger“. Damit sei, so der Anwalt Ottilie Hundertmarks, der Tatbestand der Beleidigung und Ehrverletzung erfüllt. Zudem verunglimpfe der offene Brief das Ansehen des verstorbenen Ehemannes seiner Mandantin „in besonders infamer Weise“: Der vergangenen Dezember im Alter von 95 Jahren gestorbene Willy Hundertmark war selbst Nazi-Verfolgter. Als Funktionär der KPD war er bereits im Frühjahr 1933 inhaftiert worden. Im Jahr 1989 erhielt Hundertmark das Bundesverdienstkreuz I. Klasse – als erster Kommunist in der Geschichte der Republik. Verliehen hat es Richard von Weizsäcker. Bes