vorlauf kunst Meike Jansen schaut sich in den Galerien von Berlin um

Es ist erstaunlich, in wie vielen Galerien und Ausstellungen zurzeit KünstlerInnen gezeigt werden, deren Arbeiten einen Bezug zu den Ereignissen im Irak aufweisen. DisORIENTation im Haus der Kulturen der Welt, Olaf Breuning bei Arndt & Partner oder etwa Alltag und Vergessen in der NGBK. Vielleicht ist man gerade aber auch besonders sensibilisiert und interpretiert das, was einem durch Mark und Bein geht, verstärkt in die Arbeiten hinein. Etwa bei einem Besuch der Galerie Markus Richter, in dessen Gruppenschau unter anderen Ronald de Bloeme ausstellt. De Bloemes Basismaterial sind Markisenstoffe und vor allem Postsäcke in den unterschiedlichsten Farben, aus zahlreichen Ländern dieser Welt. In seinen neuesten Arbeiten, die im Vorraum gezeigt werden, vereint er diese Materialen großformatig mit Piktogrammen. Gerade die aus dem Straßenverkehr übernommenen Kommunikationsmittel weisen darauf hin, dass Unfälle bei der Kommunikation die Ursache vielen Übels sind. Die Arbeiten des Künstlers, der am Flutgraben sein Atelier hat, sind noch bis zum 3. Mai zu sehen. Im Flutgraben selbst, in der 2yK Galerie, zeigt derweil Pablo Alonso eine Reihe von großformatigen, in Schwarz und Weiß gehaltenen Bildern, die sich zwischen Fotografie und Malerie bewegen. In mehr als zehn Varianten stellt er sein Atelier dar, in das Terorristen einbrechen, das von Helikoptern übersät und durch Soldaten aufgerissen wird. Die riesigen Gewaltsymbole scheinen ob ihrer fotografischen Wiedergabe direkt aus dem Fernseher in die comicartig gezeichnete Welt des Künstlers zu platzen. Hin und wieder sieht man ihn im Hintergrund an die Wand gepresst arbeiten. Die Besucher werden so zu Voyeuren von Hilflosigkeit und Verbrechen.