MonetaGeld verdienen mit Aktien
: Schmerz lass‘ nach

Ist es nicht schön, wenn der Schmerz nachlässt? Nach 30 Monaten verheerender Kursverluste und dem allmorgendlichen Gebet, bitte nur geträumt zu haben, mag sich so mancher geschundene Aktionär heute die Frage stellen, ob die Erholung der letzten zehn Monate nicht schon wieder eine Übertreibung nach oben darstellt.

Eine der häufigsten Aussagen von Aktienfondsbesitzern während der Schreckenszeit war: „Sobald es sich etwas erholt, verkaufe ich. Denn so etwas will ich nie wieder erleben.“ Deshalb, so glaubten und glauben viele, hätten die Börsenkurse gar keine Chance, nennenswert zu steigen. Hierzulande glaubt ohnehin kaum jemand an den Aufschwung.

Es scheint angebracht, sich die Gemütsverfassung der deutschen Privatanleger im Jahr 2000 in Erinnerung zu rufen: Niemand sah an der Börse ein Risiko, niemand sah das Muster von Konjunkturzyklen – und wir erlebten das größte Börsenelend seit 1929. Die gesunde Skepsis, die viele Marktteilnehmer heute haben, scheint mir da ein viel gesünderer Nährboden für einen weiteren Aufschwung zu sein.

Auch die bevorstehende Wahl in den USA spricht – historisch – für steigende Kurse bis in den Herbst. Zumindest hat es in den letzten 100 Jahren von der Regel, dass Wahljahre positive Börsenjahre waren, nur eine Ausnahme gegeben.

Neben den fundamentalen Wirtschaftsdaten spielen auch die Alternativen, die sich Kapitalanlegern zum Aktienmarkt bieten, eine nicht unerhebliche Rolle: Wenn die Immobilienmärkte dümpeln und der Rentenmarkt vor einer Zinsanhebungsserie zittert, erscheinen Aktien als die attraktivere Variante. Dies natürlich immer nur unter der Prämisse, dass Sie über einen langfristigen Anlagehorizont verfügen. In Anbetracht des schwachen Dollars sollte der internationale Anteil nicht zu klein ausfallen!

An der Börse verdientes Geld ist übrigens laut Börsenguru Kostolany „immer Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld“.

Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 Hamburg, Tel.: 4142-6667, Fax: 4142-6668, info@frauenfinanzgruppe.de, www.frauenfinanzgruppe.de.