Erschütternd

Im Tränenpalast lässt Kenny Endo mit seinem Taiko Ensemble die Macht der großen Trommel sprechen

Kenny Endo Taiko Ensemble im Tränenpalast, Reichstagufer 17, Mittwoch, 4. Februar, 20 Uhr. VVK: 15 Euro

Trommeln. Nicht als Ruhestörung, sondern aus der Ruhe heraus. Kann man sich vielleicht gleich ein wenig besser vorstellen, wenn man in einem sorgfältig geharkten japanischen Steingarten sitzt und alle Gedanken wegtreiben lässt und sie gelassen wieder sammelt, sie bündelt, die Konzentration kennt jetzt nur ein Ziel, plötzlich der präzise Schlag, ein Donnergrollen, das die Eingeweide zerrüttelt. Doch: Trommeln. Aber Trommeln als Meditation und nicht dieses hyperaktive Rumgezappel, das einen beim Begehen westlicher Parkanlagen an ein generelles Bongoworkshopverbot denken lässt. Sondern Trommeln als eine Art Synthese aus Ruhe und Kraft, die einen bei der Taiko-Musik – Taiko ist das japanische Wort für Trommeln – ganz körperlich ergreift, durch die schiere physikalische Wucht der mächtigen Instrumente. Das Ensemble von Kenny Endo, einem auf Hawaii lebenden Japano-Amerikaner, der lange Jahre in Japan Taiko studierte, verbindet dabei die traditionellen Trommeltechniken auch mit Elementen des Modern Jazz.