unterm strich
:

Glückwunsch: Gestern erhielten Ulrike Rosenbach und Cornelia Schleime den Gabriele-Münter-Preis 2004. Die Preisverleihung fand im Martin-Gropius-Bau in Berlin statt. Mit dem Preis ist jeweils ein Preisgeld von 10.000 Euro verbunden. Ulrike Rosenbach beschäftigt sich seit 30 Jahren mit den Medien Video, Performance, Fotografie und Installation. Die in Berlin-Ost geborene Cornelia Schleime hat durch ihren eigenwilligen Stil die Malerei vitalisiert. Ab 1981 wurde sie mit einem Ausstellungsverbot in der DDR belegt.

Der Gabriele-Münter-Preis ist der renommierteste Kunstpreis für bildende Künstlerinnen in Deutschland und weltweit der einzige, der sich – so die Spielregeln – an Künstlerinnen wendet, die älter als 39 Jahre sind. Die Namenspatronin dieses Kunstpreises war maßgeblich an der Entwicklung der abstrakten Malerei beteiligt und hat 1911 die Gruppe „Blauer Reiter“ mitbegründet. Zum vierten Mal wurde der Gabriele-Münter-Preis nun von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgeschrieben. Eine der bekanntesten Preisträgerinnen ist die Multimedia-Künstlerin Valie Export (1997).

Nicht so schön: Ein Großteil der über 300 Brandenburger Museen kämpft um die Existenz. Gründe dafür sind vor allem Personalabbau und sinkende Zuschüsse. Müssen die Museen heute mit durchschnittlich 180.000 Euro im Jahr ihr Auskommen finden, waren es Anfang der 90er-Jahre noch 200.000 Euro. Die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Johanna Wanka (CDU), sieht nur in der Fusion einen Ausweg. Paradoxerweise hat sich die Anzahl der Museen in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Jedenfalls müsse das Land seine Förderpolitik auf den Prüfstand stellen, meint Wanka.

Wie es um die finanzielle Lage des neuen Museums für moderne und zeitgenössische Kunst in Palma de Mallorca steht, ist nicht bekannt. Schlecht sieht es da beim Personalstand aus: Die Direktorin hat das Handtuch geworfen. Bereits nach drei Tagen ist Teresa Pérez-Jofre zurückgetreten – wegen familiärer Umstände, die ihr zu wenig Zeit für das Projekt lassen. Sie will nun für das Thyssen-Bornemisza-Museum in Madrid arbeiten. Am Freitag war das Kunstmuseum von Mallorca durch den spanischen König Juan Carlos und Königin Sofia eröffnet worden.

Zum Schluss noch dies: Der Komiker und Filmemacher Helge Schneider erhält in diesem Jahr den Satirepreis Prix Pantheon. Der 48-jährige Entertainer werde mit dem Sonderpreis „Reif und Bekloppt“ geehrt. Begründung: Das „Allroundgenie“ aus Mülheim an der Ruhr sei ein „Radikalkomiker“. Die Preisvergabe findet am 29. April in Bonn statt.