jetzt testen auch leser tiefkühlkost
: „So was ess ich nicht!“

taz-Kolumnist Matthias Urbach testete am vergangenen Samstag Tiefkühlkost. Eine Aktion, die selbst der taz-Redaktionsgast dieser Woche, Bundesumweltminister Jürgen Trittin, „mutig“ nannte. Leser Hans Josam griff die Anregung auf.

Lieber Matthias Urbach,

ich muss zugeben, dein Abgesang auf Frosta hat mich extrem neugierig gemacht. Normalerweise koche ich für uns vier am Wochenende. Klar, das dauert, aber da Thore (7) von Anfang an mitmacht, macht es allen Spaß. Also Rezepte aussuchen, Samstagfrüh, dann zum Wochenmarkt – Gemüse und Fleisch einkaufen – und am Wochenende gemeinsam kochen und essen.

Dann kam dein Artikel ! Ich dachte mir: Das probierst du aus. Also beschloss ich, mich am Wochenende auf dich, lieber Matthias bzw. Frosta, zu verlassen. Und ich hatte Glück. Im Sky Markt waren im Tiefkühlfach noch zwei Tüten: Fettuccine und Hähnchen Curry. Gestern, am Samstag, gab’s dann Hähnchen Curry.

Nach 15 Minuten „Küchenarbeit“ rief ich: Essen ist fertig. Alle staunten, aber ich hatte einen Fehler gemacht. Ich ließ die Frosta-Tüte auf der Arbeitsfläche in der Küche liegen. Thore reagierte sofort: „Mamaaaa …, heute gibt’s Tütenessen“. – „Thore, jetzt probiert doch erst mal. Da sind ganz leckere Mangos und Paprika usw. drin“. – „Ich mach das nich …“ Auch Terje (3) meldet sich zu Wort: „Ich ess das auch nich …“ Danni (39) sagte gar nichts.

Mir war sofort klar, dass der Versuch misslungen war und es Frosta in Zukunft nicht mehr geben wird. Und, ehrlich gesagt, ich habe auch das Kochen vermisst. Nachdem sich Thore noch drei oder vier Hähnchenstückchen in den Mund geschoben hatte, brachte er diese Erfahrung auf den Punkt: „So was ess ich nie wieder!“

Lieber Matthias, mach dir keine Vorwürfe. Jeder ist in seiner Entscheidung frei, auch in der Wahl seiner Tiefkühlkost. Die Spinat-Pizza von Dr. Oetker ist zum Beispiel unser Favorit. (…)

Liebe Grüße Hans Josam aus Kiel