BKA-Präsident Kersten soll entlassen werden

Das Innenministerium unter Otto Schily dementiert einen Zeitungsbericht über die Entlassung des BKA-Chefs nicht

FRANKFURT/BERLIN afp ■ Die Abberufung des Präsidenten des Bundeskriminalamts, Ulrich Kersten, steht angeblich unmittelbar bevor. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) wolle den wegen des geplanten BKA-Umzugs nach Berlin in die Kritik geratenen Kersten abberufen und ihm eine neue Aufgabe zuweisen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Dienstag. Das Innenministerium wollte sich dazu nicht äußern. Als Nachfolger Kerstens wird unter anderem der Chef von Europol, Jürgen Storbeck, gehandelt.

Die Abberufung von Kersten sei eine „Sache von Tagen oder auch Stunden“, hieß es laut FAZ unter Fachleuten der Koalition. Schily habe sich in diesem Sinne entschieden und ziehe damit die Konsequenz aus dem gestörten Vertrauensverhältnis zwischen den BKA-Mitarbeitern und ihrer Amtsleitung wegen des geplanten Umzugs von Wiesbaden und Meckenheim nach Berlin. Dem 62-Jährigen wird vor allem angelastet, die Mitarbeiter nicht in das Vorhaben einbezogen zu haben. Ein Sprecher Schilys sagte zu dem Bericht, das Innenministerium nehme zu Personalspekulationen keine Stellung.

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Klaus Jansen, forderte eine rasche Ablösung Kerstens. Es sei „überfällig, dass endlich ein Schlussstrich gezogen wird“, sagte Jansen. Die Hängepartie sei „unverantwortlich“. Angesichts der Terrorgefahr müsse das BKA „handlungsfähig“ sein.

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