Kommentar: Der lange Weg zur Ökologie
: Horstmann muss handeln

Noch einmal: Endlich! Nachdem Sozialdemokrat Axel Horstmann bereits vor Wochen mit einem grün angehauchten Strategiepapier zur Energiepolitik punkten konnte, legt der Minister für Verkehr, Energie und Landesplanung nun nach. Endlich kümmert sich Horstmann um die Wasserstraßen, scheint an einer Verlagerung von Gütertransporten weg von der Straße, hin auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel interessiert.

Überfällig war das schon lange: Der LKW-Verkehr ist seit 1991 um 145 Prozent gestiegen, hat sich also mehr als verdoppelt. Der Anteil der PKW dagegen stagniert. Straßenbau zu Gunsten der schweren LKW also – die Masse der Autofahrer subventioniert die Spediteure quer.

Horstmann muss jetzt beweisen, dass er es ernst meint mit seiner Wende hin zu mehr Ökologie. Denn aller Ankündigungen zum Trotz scheint sein Ministerium hinter den Kulissen weiter an einer langfristigen Unterstützung der völlig unrentablen Kohleförderung zu arbeiten – trotz bereits zugesagter Subventionen in Höhe von 16.000 Millionen Euro. Auch bei der Verkehrspolitik baut Horstmann bereits vor: Leider, leider sei sein Einfluss begrenzt. Den schönen Worten müssen Taten folgen. Jetzt.

ANDREAS WYPUTTA