Uranmunition verunreinigt Bosnien

UN-Umweltprogramm Unep stellt leichte Verseuchung fest. Keine akute Gefahr

GENF epd ■ Das UN-Umweltprogramm Unep hat in Bosnien-Herzegowina leichte Verseuchungen durch Uranmunition der Nato festgestellt. Die Belastung sei jedoch so gering, dass es keine akute Gefahr durch Verstrahlung oder Vergiftung gebe, sagte Projektleiter Pekka Haavisto gestern in Genf. 3 von 15 untersuchten Stellen seien belastet. Vorsorglich sollten sie gesäubert, Trinkwasser und Erdreich laufend kontrolliert werden.

Sieben Jahre nach dem Krieg sei zum ersten Mal eine Stelle entdeckt worden, an der verrostete Reste uranhaltiger Munition ins Grundwasser gelangt seien, so Haavisto. An anderen Orten sei das Erdreich verseucht gewesen, teilweise auch die Luft durch belasteten Staub. Alle gemessenen Strahlenwerte liegen dem Unep-Bericht zufolge jedoch deutlich unter den von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Grenzen.

Allgemein stellt der Bericht fest, dass Bevölkerung und Minenräumpersonal zu wenig über die Gefahren von Uranmunition wüssten. Das Unep-Team hat insgesamt 15 Orte in allen Landesteilen Bosnien-Herzegowinas untersucht. An drei Stellen wurden Reste uranhaltiger Munition aus den Kriegsjahren 1994/95 gefunden. Die Ergebnisse würden frühere Untersuchungen aus dem Kosovo und in Serbien-Montenegro bestätigen.