Warnung vor Hysterie

Vogelgrippe fordert zwei weitere Todesopfer in Asien. Ministerin bemängelt grausame Tiertötungen

BERLIN taz/ap ■ Die in Asien grassierende Vogelgrippe hat zwei weitere Menschen das Leben gekostet. In Vietnam starb ein 16-jähriges Mädchen, in Thailand ein 6-jähriger Junge an der Krankheit, wie die Behörden gestern mitteilten. Damit sind der Geflügelpest bislang 15 Menschen zum Opfer gefallen.

In Deutschland gab es einen neuen Verdacht auf Vogelgrippe bei einem Menschen. Laut der Sächsischen Zeitung handelt es sich bei dem Mann um einen in Dresden arbeitenden Vietnamesen, der erst vor wenigen Tagen aus seiner Heimat zurückgekehrt war. Dort habe er auf einer Geflügelfarm gearbeitet.

Mediziner warnen unterdessen vor einer Hysterie. „Würde man Passagiere eines Flugzeuges aus Thailand untersuchen, hätte wahrscheinlich jeder fünfte leichte Halsschmerzen oder ähnliche Symptome“, sagte Herbert Schmitz, Leiter des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg.

Zu den massenhaften Tiertötungen in Asien äußerte sich gestern Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne): „Wir sehen mit einiger Sorge, dass man Bilder sieht, bei denen Tiere lebend begraben werden“. Dies sei aus Gründen des Tierschutzes zu bemängeln.

MICHAEL SITTIG