Metallstreiks vom Schwarzwald bis zur Küste

IG Metall weitet ihre Warnstreiks aus. Arbeitgeber wollen Gewerkschaft heute mit neuem Lohnangebot locken

BERLIN taz/rtr ■ Im Tarifstreit in der Metall- und Elektrobranche stehen die Zeichen weiter auf Konfrontation: Die IG Metall hat ihre Warnstreiks gestern auf den Bezirk Küste ausgeweitet. Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen mit mehreren tausend Beteiligten waren Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Der Gesamtmetall-Vorsitzende Martin Kannegiesser kritisierte die Warnstreiks der IG Metall wegen der potenziellen Folgen für die Unternehmen. Sie seien ein „sehr negatives Signal an Kunden und Investoren“. Ein IG-Metall-Sprecher entgegnete: „Warnstreiks dienen dazu, einen großen Arbeitskampf zu vermeiden, indem sie die Mobilisierungsfähigkeit der Gewerkschaft zeigen.“ Die IG Metall wolle eine Lösung des Tarifkonflikts am Verhandlungstisch erreichen.

Während gestern die Verhandlungsrunden in Berlin und Thüringen ohne Ergebnis vertagt wurden, findet heute die 5. Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg statt. Kannegiesser hatte zuvor erstmals angekündigt, das Lohnangebot nachzubessern, sollte die Gewerkschaft beim Thema Arbeitszeit entgegenkommen. Bislang bieten die Arbeitgeber bundesweit Einkommenserhöhungen in 2 Schritten um jeweils 1,2 Prozent an. Sie knüpfen dies an die Bereitschaft der IG Metall zur Verlängerung der Arbeitszeit auf bis zu 40 Stunden in der Woche. Die Gewerkschaft lehnt dies ab und fordert 4 Prozent höhere Einkommen. TOK

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