Elfer, Standard, Sonntagsschuss

Werder Bremen hält nach 3 : 1-Sieg gegen den 1. FC Köln Anschluss an die erweiterte Tabellenspitze

Auch wenn sich Werder Bremen mit dem Sieg gegen den 1. FC Köln wieder in Richtung Spitzengruppe bewegt – mit dem gestrigen Spiel ist endgültig das fußballerische Mittelmaß ins Weserstadion eingekehrt. Die auf den Rängen spürbare Angst vorm Absturz in den Tabellenkeller findet ihre Entsprechung in absoluter Verunsicherung auf dem Platz. Symptomatisch eine Szene in der 5. Minute: Mertesacker lässt stolpernd einen harmlosen Steilpass passieren, und Sekunden später produziert Naldo eine voradventliche Kerze in den tristen Novemberhimmel.

Noch bedrohlicher das Schauspiel auf die Flügeln. Pasanen und Prödl finden nicht nur vorne nicht statt, sondern lassen hinten auch immer wieder Raum für gefährliche Kölner Vorstöße – begünstigt durch die vor ihnen postierten Frings und Hunt. Bei Werder läuft alles über Diego, dem meistens zwei Kölner auf den Füßen stehen.

Die Wende bringt der Stärkste: Pizarro, der zumindest kämpferische Signale sendet, spielt in der 16. Minute steil auf Baumann, der unerwartet in der Mittelstürmerposition auftaucht. Fast verliert der Bremer Kapitän noch das Laufduell gegen einen ehemaligen Kollegen Pierre Womé, kann von diesem aber dann doch nur auf Kosten eines Elfmeters gebremst werden, den Diego sicher verwandelt.

Bis zum überraschenden 2 : 0 durch Naldo-Kopfball nach Frings-Ecke kurz vor der Pauselassen sich beide Mannschaften weitgehend in Ruhe. Unmittelbar nach Wiederanpfiff sorgt Novakovic mit dem Anschlusstreffer noch einmal für Spannung. Wieder ist es eine glückliche Einzelleistung, die eine Zitterpartie verhindert. Nach einem Abpraller zimmert Hugo Almeida den Ball aus 25 Metern in den Winkel.

Trotz dieser Führung gelingt den Bremern auch in der Restspielzeit nicht der Nachweis, in dieser Saison zu Höherem berufen zu sein. RALF LORENZEN