Infozentrum für Asse

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) richtet in unmittelbarer Nähe des umstrittenen Atommülllagers Asse eine Infostelle ein. Bürger könnten sich dort aus erster Hand über die Fortschritte bei den Arbeiten zur Sanierung und Schließung der Anlage bei Wolfenbüttel informieren, teilte das Ministerium am Sonntag mit.

Die Infostelle in Remlingen werde vom Bundesamt für Strahlenschutz betrieben. Sie solle laut Gabriel „so schnell wie möglich„ eingerichtet werden. Zusätzlich solle es ein mobiles Informationszentrum für die gesamte Region geben. „Denn vor dem Hintergrund der Debatten der vergangenen Monate brauchen wir ein Höchstmaß an Transparenz, um verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen“, erklärte Gabriel laut der Mitteilung.

Seit Monaten war immer wieder über Pannen in dem maroden Salzbergwerk berichtet worden. Dort tritt radioaktive Lauge aus eingelagerten Fässern aus. Zudem ist die Schachtanlage durch einsickerndes Wasser einsturzgefährdet.

In dem ehemaligen Forschungsbergwerk wurden von 1967 bis 1978 insgesamt 125.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen eingelagert. Die Asse war das weltweit erste unterirdische Lager für Atommüll. Das Bundesamt für Strahlenschutz wird zu Beginn des Jahres 2009 neuer Betreiber der Asse und wird die Schließung des Bergwerks organisieren. DPA