Hostie mit Loch

„Man kann nicht nur von Luft und Liebe leben“ – das ist immer dann festzustellen, wenn kein Geld mehr da ist. Wird das zum Dauerzustand, muss gespart werden und die größte Zuneigung nützt nichts mehr.

So geht es dem Erzbistum Köln. Weil 13 Prozent des Etats aus Kirchensteuereinnahmen wegfallen, muss das Bistum sparen. Daher müssten 90 Millionen Euro eingespart werden, sagte Generalvikar Norbert Feldhoff gestern in Köln. Er hatte im Herbst angeregt, eine finanzielle Analyse des Bistums durchzuführen, um dann gezielt sparen zu können. Bevor die Kirche dann ihre Liebe in Form der 90 Millionen Euro entzieht, entzieht sich Feldhoff der Verantwortung, die er über dreißig Jahre lang als Vikar inne hatte. Denn ehe die Sparorgie losgeht, verschwindet Feldhoff im Mai in den Ruhestand. Denn erst im Herbst soll festgelegt werden, welche Löcher das Bistum, das in diesem Jahr einen Etat von 680 Millionen Euro hat, nicht stopfen kann, sondern offen lassen muss. KOK