Gutes vom Ministerium

Zahl der Firmenansiedlungen weisen Schleswig-Holstein als attraktive Region aus, findet die Landesregierung

kiel taz ■ Eigentlich ist Dankbarkeit in der Politik eher ein seltenes Gut. Gestern Nachmittag im Kieler Wirtschaftsministerium aber bedankte sich zuerst Wirtschaftsminister Bernd Rohwer beim Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung (WSH) des Landes, Bernd Bösche, für die „gute Arbeit“. Und dann bedankte sich Bösche bei Rohwer für die „gute Arbeit“ der Regierung. Der Grund für so viel Dankbarkeit: 2003 siedelten sich mit Hilfe von Regierung und WSH 191 neue Unternehmen im Land an – das beste Ergebnis seit zehn Jahren.

Und es gab noch ein paar gute Zahlen aus dem Ministerium. All die neuen Firmen haben über 2.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, rund ein Drittel mehr als im Jahr 2002. Zu erklären ist dieses Ergebnis mit dem Engagement der mit einem Zwei-Millionen-Euro-Etat ausgestatteten WSH, die trotz der schlechten Stimmung mit den Standortvorteilen des nördlichsten Bundeslandes punkten konnte: Qualifizierte Mitarbeiter sind leicht zu finden, Steuern und Produktionskosten niedrig. Attraktiv für viele Unternehmen ist auch die gute Lage im Ostseeraum.

Genau das dürfte der Grund dafür sein, dass sich sogar 19 Unternehmen aus dem Ausland in Schleswig-Holstein niedergelassen haben, darunter zwölf aus China. Die Chinesen – auch durch die Handelsbeziehungen zwischen Hamburg und Shanghai ins Land gelockt – produzieren im Norden beispielsweise Fahrräder und Computerteile.

Fast die Hälfte der Neugründungen hängt mit den Technologiezentren des Landes zusammen. Im Innovationszentrum Itzehoe etwa wurde eine Testanlage für Autoantennen in Betrieb genommen. „Schleswig-Holstein ist vor allem für technologieorientierte Unternehmen attraktiv“, meint Rohwer. Und prognostiziert, dass die Zahl der Unternehmensansiedlungen in diesem Jahr stabil bleibt.

Timm Schröder