Mit Chili gegen Hartz

Rund 70 Menschen haben gestern das Arbeitsamt in der Kreuzberger Charlottenstraße besetzt. „Ohne Mich AG“ nennen sie sich auf einem Flyer, in dem sie gegen „Bildungs- und Sozialkahlschlag“ und Hartz-Gesetze protestieren. Vor dem Eingang bauten sie eine mobile Suppenküche mit veganem Chili auf, aus den Fenstern wurden Transparente entrollt. Vor einem Infostand spielte jemand Geige. Arbeitslose, Gewerkschaftler, Studenten und linke Gruppen sind die Initiatoren dieser „spontanen Aktion“, sagt Chandan Kobig. Der arbeitslose Kaufmann lobte die „gute Vernetzung der Gruppen“. Das interessierte einen Mitarbeiter des Amtes weniger. Er betonte sein Verständnis für die Proteste, „aber hier ist nicht der richtige Ort dafür“. Die Polizei versperrte die Ausgänge um alle Personalien zu notieren. Später durften doch alle gehen: Das Arbeitsamt verzichtete auf eine Anzeige. Nur der Geigenspieler wurde wegen „Rädelsführerschaft“ verhaftet, hieß es. MAB

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