Straßenkinder in Honduras getötet

TEGUCIGALPA epd ■ In Honduras sind nach Angaben von Menschenrechtlern allein im Januar 45 Straßenkinder und Jugendliche ermordet worden. Die Behörden hätten keinen einzigen Fall aufgeklärt, sagte der Leiter der Organisation „Casa Alianza“, José Capellín, vorgestern in Tegucigalpa. Seit Januar 1998 seien in dem mittelamerikanischen Land weit mehr als 2.000 Straßenkinder getötet worden. Die Organisation spricht von einer „sozialen Säuberung“, an der auch Polizisten und andere Sicherheitskräfte beteiligt seien. Darüber hinaus seien viele Jugendliche blutigen Kämpfen rivalisierender Straßenbanden zum Opfer gefallen. Capellín forderte die Regierung dringend auf, sich für die Aufklärung der Verbrechen einzusetzen. Auf Drängen der UNO und der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai)hatte Präsident Ricardo Maduro im vergangenen Jahr eine Untersuchungskommission ins Leben gerufen. Bislang wurden jedoch erst in einem Bruchteil der Fälle die Verantwortlichen vor Gericht gestellt.