lokalkoloratur

Jetzt gibt es hier nichts mehr zu Lachen. Ist doch die permanent gute Laune selbst zu frühmorgendlicher Stunde eine der auffälligsten unter den vielen guten Eigenschaften von Sandra Wilsdorf, welchselbe ihr denn auch in Anlehnung an ihr Kürzel den redaktionsinternen Kosenamen sanshine eintrug. Und das, obwohl sie sich in ihren dreieinhalb Jahren in der taz hamburg vornehmlich mit Themen befasste, deren Erheiterungswert in dieser Stadt als ausbaufähig gelten darf. Für Bildung und Gesundheit war die bekennende Globetrotterin zuständig, die auf dem Umweg über monatelange Abstecher nach Costa Rica, Amiland oder auch Neuseeland, ein kulturwissenschaftliches Studium in Lüneburg und ein Volontariat bei der Ostfriesen Zeitung in Emden ganz bodenständig zurück in ihre Heimatstadt und zur taz gefunden hatte. In ersterer wird sie bleiben, von letzterer aber arg vermisst werden, nun, da sie dieses Blatt verlässt, um künftighin für die Hamburger Ärztekammer zu pressesprechen. Was mithin deren Nachtigall, ist unser Uhl, hat sich doch die 35-Jährige, der noch nie ein Text zu kurz geriet, in dieser Redaktion nichts weniger als unersetzlich gemacht. Und das nicht nur wegen ihres weiten Herzens, das all den Mühseligen und Beladenen dieser Stadt offen zu stehen pflegt, und ihrer spitzen Feder, mit der sie gegen Unverstand und Hartgesottenheit anzuschreiben nicht müde wurde. Sondern auch, weil es hier ohne sie nichts mehr zu lachen gibt. Hasta luego, amiga. taz