Zwei blaue Tafeln

Drei Mitglieder des Kuratoriums für den Tansania-Park zurückgetreten: Zu wenig Einfluss auf dessen Gestaltung

Weil sie keinen Sinn mehr in einer Mitarbeit sehen, sind drei Mitglieder des Kuratoriums für die Gestaltung des Tansania-Parks in Jenfeld zurückgetreten. Wie Anke Butscher vom Eine-Welt-Netzwerk, Verena Westermann vom Völkerkundemuseum und Heiko Möhle von der Universität gestern mitteilten, sei das Kuratorium mehrheitlich bemüht gewesen, einvernehmliche Vorschläge für die Konzeption der Anlage in der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne zu entwickeln. „Diese Bemühungen werden aber durch die Rahmenbedingungen, die dem Kuratorium gesetzt wurden, konterkariert“, heißt es in ihrer Erklärung.

Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne steht ein Ehrenmal für die deutschen Kolonialtruppen und das Afrika-Korps. Auf Anregung des Kulturkreises Jenfeld sollte es um zwei Terrakotta-Reliefs vom ehemaligen Kasernen-Eingang ergänzt und in einen Kolonial-Park eingebunden werden. Von Anfang an seien die Kompetenzen des Kuratoriums unklar gewesen, schreiben Butscher, Westermann und Möhle.

Dass der Kulturkreis die Reliefs im Verein mit der Kulturbehörde ohne Wissen des Kuratoriums aufgestellt habe, lasse an deren Kooperationswillen zweifeln. Für die Umsetzung didaktischer Vorschläge gebe es kein Geld, also keine Chance, über das Erreichte hinauszukommen: zwei blaue Tafeln mit Kommentaren und eine Broschüre. knö