Endstation im Grünen

Kölner Verkehrsausschuss will Busse aus dem Umland und internationale Reisebusse am Stadtrand stoppen

KÖLN taz ■ Busse haben im Kölner Rathaus offenbar keinen guten Ruf mehr. Das zeigen gleich zwei Entscheidungen, die sich gegen die öffentlichen Verkehrsmittel richten. Zum einen sollen Busse aus dem Umland künftig nicht mehr in die Kölner Innenstadt fahren. Die Linien aus Overath oder Lohmar zum Beispiel sollen nur noch bis zu einer S-Bahn-Station an der Stadtgrenze verkehren. Von dort aus sollen die Kunden dann mit dem Zug in die City fahren.

Dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg würden dadurch mehrere hunderttausend Euro an Kosten erspart, rechneten die Experten der Kölner Stadtverwaltung vor. Auch die Verbindung nach Solingen soll abgeschafft werden, weitere Linien aus Remscheid oder Hürth stehen auf dem Prüfstand.

Bei den betroffenen Verkehrsunternehmen in der Region trafen die Vorschläge zum Teil auf erhebliche Vorbehalte, weil die Linien für die jeweiligen Orte oft große Bedeutung hätten.

Zweites Streitthema sind internationale Reisebusse, die bisher am Breslauer Platz hinter dem Kölner Hauptbahnhof ankommen. Dieser zentrale Busbahnhof muss bald den beginnenden Arbeiten für die Nord-Süd-U-Bahn weichen. Wohin die Busse dann sollen, ist völlig offen. Stadtplaner hatten vorgeschlagen, den Stopp an den Stadtrand zu verlegen. Der Verkehrsclub VCD lehnte das vor allem wegen hoher Kosten ab.

Der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses im Kölner Stadtrat, Karl-Jürgen Klipper (CDU), hält einen Busplatz „in der heutigen Zeit“ für gänzlich unnötig. Dieter Gauf vom Internationalen Bustouristik Verband (RDA) in Köln sieht das anders. Aus verschiedenen Expertengutachten neueren Datums gehe hervor, dass die optimale Verknüpfung von Verkehrsmitteln wichtig sei. Daher müssten die Reisebuslinien aus ganz Europa auch künftig am Kölner Hauptbahnhof enden. Frank Überall