April, April!

Exklusiv: Wer den taz-Bericht über das Aus für die US-Botschaft für bare Münze nahm – und wer nicht

Michael Donnermeyer ist das, was man am 1. April gemeinhin einen Checker nennt. In genauer Kenntnis der aprilschen Gepflogenheiten erklärte der Senatssprecher gestern: „Die taz hat Recht.“ In der Tat hätten die USA aufgrund der Verstimmungen im amerikanisch-französischen Verhältnis ein Problem, nach der französischen Botschaft die Nummer zwei am Pariser Platz zu sein. Nur erwäge der US-Botschafter nicht, wie in der taz berichtet, mit ihrem Neubau an die Warschauer Straße zu ziehen. Vielmehr werde der Eingang der neuen Botschaft an die Behrenstraße verlegt und diesselbe in Straße der deutsch-amerikanischen Freundschaft umbenannt.

Ganz und gar keine Checker waren dagegen im ARD-Morgenmagazin zugange. Dort wurde der taz-Artikel nämlich für bare Münze genommen. Selbst der Tagesspiegel („Rerum cognoscere causas“) rief gestern an und wollte wissen, was es denn nun auf sich habe mit den Plänen von US-Botschafter Daniel Coats, den Pariser Platz umzubenennen. Den Kollegen in der Potsdamer Straße tun wir hier also, stellvertretend für viele anderen, noch mal kund: Der gestrige Beitrag war ein Aprilscherz.

Gleiches gilt auch für den Bericht der Berliner Zeitung über die Hochzeit des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) mit seinem Lebensgefährten. Aprilstimmung herrschte gestern auch bei den Radios. Inforadio etwa meldete den geplanten Abriss des Fernsehturms am Alexanderplatz. Der Grund: Mit der Umstellung des terrestrischen auf digitales Fernsehen habe der „Telespargel“ seine Funktion verloren. Der scheidende SFB-Intendant Horst Schättle setze sich aber gegen den Abriss ein. Sein Vorschlag für den Turm: Bungee-Jumping.

Neben so viel Falschem gab es gestern dagegen auch Wahres zu berichten. Was? Das lesen Sie auf dieser und den anderen Seiten dieser taz. UWE RADA