baldin zum sammeln
: Warte nur, Baldin

Hoffnungsvolle Töne im Potenzialis flötete der von der Deutschen Welle flugs zum Beutekunst-Experten ernannte Leiter des Osteuropa-Forschungsstelle der Uni Bremen bezüglich der so genannten Baldin-Sammlung gestern über den Äther. Er, Eichwede, seines Zeichens Professor Doktor Wolfgang, halte die Rückgabe des 1,3 Milliarden Euro schweren Konvoluts an die Kunsthalle für „möglich“. Und zwar „binnen Wochen“. Es gebe nämlich gar keine Zweifel, dass die Kunstwerke Bremer Eigentum seien. „Auch die Moskauer Juristen“ – man beachte: Russische Juristen haben nie geteilte Meinungen – sähen das so. Eindeutig wären die Bremer Besitznachweise für die im Krieg ausgelagerten 372 Grafiken und 2 Gemälde, die der Rotarmist und Architekt Viktor Baldin – daher der Name – 1945 im Brandenburgischen entdeckt und zwecks Konservierung in seine Heimat überführt hatte.

Dass der Vorsitzende des Kulturausschusses der Duma, Nikolai Gubenko das bestreitet, habe lediglich politische Gründe. Nichts ernstes also. Ebenso wenig wie das in der Konföderation genau wie in Deutschland Aufsehen erregende Veto der russischen Staatsanwaltschaft gegen die ursprünglich für den 29. März angeordnete Rückgabe. Die Justizbehörde habe den Kulturminister Michail Schwydkoi lediglich brüskiert, um Fragen „rein rechtlichen“ – wie ungewöhnlich für eine Staatsanwaltschaft – „und informativen Charakters“ zu stellen. Also quasi aus Forscherdrang. Bremen kann sich also beruhigt zurücklehnen. Die ganze Aufregung war völlig unbegründet. Bes