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Abgeordnete aller Länder, schult euren Blick! Der Bundestag schaute gestern Abend „Good Bye, Lenin!“. Wolfgang Beckers Spielfilm wurde in einer Galaaufführung im Berliner Kino International gezeigt. Eingeladen zu der „aktuellen Kinostunde“ hatten Kulturstaatsministerin Christina Weiss, X Filme und der X Verleih. Nach Angaben von X Verleih hat „Good Bye, Lenin!“, seit er am 13. Februar angelaufen ist, bereits mehr als vier Millionen Besucher in die Kinos gelockt.

Unter dem Eindruck des Irakkriegs bietet das Deutsche Schauspielhaus Hamburg eine Veranstaltungsreihe zum Thema Afghanistan. Unter dem Motto „Der Krieg und die Liebe“ sollen dabei vom 10. bis 16. April Filme, Lesungen und Inszenierungen zeigen, was Krieg für den einzelnen Menschen wirklich bedeutet. Im Mittelpunkt steht das Werk des afghanischen Autors Atiq Rahimi. Rahimi lebt seit 1985 im Exil in Paris und wurde 1999 für seinen ersten Roman „Erde und Asche“ von der Kritik gefeiert. Chefdramaturg Michael Eberth sagte am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms: „Wir wollen das Thema Krieg damit aus der Abstraktion herausholen und es am Beispiel Afghanistan konkret werden lassen.“ Heute meine zwar fast jeder, das Land aus den Medien zu kennen, doch Geschichte, Religion und Kultur Afghanistans seien in Wirklichkeit kaum bekannt. Es gehe darum, „Krieg nicht als Frage von Leichenzahlen zu begreifen, sondern zu betrachten, was er für den Einzelnen bedeutet“. Schauspielhaus-Intendant Tom Stromberg und Eberth waren im vergangenen Winter im Auftrag des Goethe-Instituts in der afghanischen Hauptstadt Kabul.

Dazu passt eine Veranstaltung, die das gestern in Dortmund eröffnete Filmfest Femme Totale anbietet: Mit dem Länderprogramm „Afghanistan unveiled“ will man in Dortmund versuchen, einen Ausblick auf die Situation von Frauen in den afghanischen Medien vorzunehmen. Neben dem Filmprogramm finden Diskussionen und Lesungen statt. Die Filme schlagen den Bogen von historischen Aufnahmen aus dem Kabuler Filmarchiv bis zu Produktionen der vergangenen Monate, in denen erstmals Afghaninnen selbst als Regisseurinnen auftraten.

Ein traurige Nachricht erreicht uns aus Katalonien: Der Bestsellerautor Terenci Moix ist gestorben. Er erlitt am Mittwoch in seiner Heimatstadt Barcelona im Alter von 61 Jahren einen Herz- und Atemstillstand. Moix gehörte zu den meistgelesenen spanischen Erzählern der Gegenwart. Sein besonderes Interesse galt der Welt der Antike. Auf Deutsch erschien unter anderem der Roman „Kleopatras Tochter“.