Fairer Handel mit Aroma

Jetzt hat auch Hamburg einen Stadtkaffee. Er soll zu gerechteren Handelsbeziehungen beitragen

„Ab heute ist es schon beim Kaffeetrinken möglich, den Menschen in Hamburgs Partnerstadt León in Nicaragua zu helfen“, sagt Boris Lotze vom Nicaragua-Verein. Denn im Verkaufspreis des neuen Bio-Kaffees aus Fairem Handel „Hamburger Fairmaster“ ist eine Spende für ein Straßenkinderprojekt in León enthalten (siehe Text oben). Das neue Produkt ist das Resultat einer Zusammenarbeit verschiedener Organisationen, die sich für den fairen Handel mit Produkten aus der so genannten Dritten Welt engagieren.

„Fairer Handel bedeutet langfristige Abnahmegarantien, intensive Beratung und Preise, die eine menschenwürdige Produktion ermöglichen“, erläutert Jürgen Gotthardt, Aufsichtsratsvorsitzender des „Fair-Handelshauses“ Gepa, das Kaffee von Kleinbauern aus Mexiko und Guatemala zu der Mischung beisteuert. Zurzeit erhielten die bäuerlichen Genossenschaften im Fairen Handel fast das Dreifache des Weltmarktpreises, sagt Gotthardt.

„Seitdem der Weltmarktpreis für Kaffee einen historischen Tiefstand erreicht hat, wächst die Armut in Nicaragua rapide“, ergänzt Magnus Kersting von „el rojito“. Die alternative Altonaer Handelsorganisation mischt deshalb mit dem Kaffee einer nicaraguanischen Kooperative am Fairmaster mit.

Koodiniert vom Aktionszentrum Dritte Welt segeln unter der Flagge des Fairmasters auch verschiedene Informations- und Bildungsangebote. Die Hafengruppe Hamburg organisiert beispielsweise Hafenrundfahrten zum Thema „Kaffee und Fairer Handel“. Außerdem kann bei den verschiedenen Trägern des Projekts Bildungsmaterial angefordert werden: von einer Kaffee-Aktions-Ausstellung bis zu einem fertigen Vortrag.

Der Bio-Arabica-Kaffee ist in allen Hamburger Weltläden, in vielen Bioläden, in mehreren Spar-Märkten und in den Wulfschen Reformhäusern erhältlich und über www.hamburger-fairmaster.de zu bestellen. Hier finden sich die Adressen der Projektträger sowie alle Verkaufsstellen. „Die Einführung des Kaffees soll eine Signalwirkung auf die Bevölkerung in Hamburg haben. Wir alle können dazu beitragen, das Nord-Süd-Gefälle abzuschwächen“, appelliert Gotthardt. andreas wittkopp