Retrospektive New Hollywood: „Badlands“

Am Anfang ihrer Flucht verstecken sich Martin Sheen und Sissy Spacek in einem Baumhaus im Wald. Es muss sich um einen verwunschenen Wald wie aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ handeln. Doch der Zauber schließt die Figuren aus. Nur für die Blätter, die Insekten, die Rinden und Gräser gilt er. Ein paar Sequenzen zuvor sieht man das Paar am Ufer eines Flusses, eine Brise weht durch das Laub. Sie haben gerade miteinander geschlafen, für sie war es das erste Mal. Sie fragt: „Und das ist alles? Warum dann das ganze Aufhebens?“ Und er, der so gerne James Dean nachahmt, zuckt mit den Schultern. Terrence Malicks Film enthält sich konsequent jeder Romantik, er inszeniert, was es zur Amour fou braucht, zieht aber die Amour ab. Wie dabei die Lebendigkeit der Landschaft mit der Starre des Paars kontrastiert, bleibt noch lange in Erinnerung. CRISTINA NORD 

FOTO: STIFTUNG DEUTSCHE KINEMATEK Heute 22 Uhr, Zeughauskino; Donnerstag 20 Uhr, Cinemaxx 8