Bissige Hunde

Zwei deutsche Schäferhunde fallen Jungen an und verletzen ihn. Halter hatte die Tiere vor der Tür gelassen

Der Horror ist noch in Erinnerung: Im Juni 2000 fallen zwei Hunde in Wilhelmsburg über den sechsjährigen Volkan her und zerfleischen den Jungen. Das Kind stirbt. Damals handelte es sich um scharfgemachte Pitbulls – so genannte Kampfhunde. Nun ist es wieder passiert: In Neuwiedenthal haben am Donnerstag zwei Hunde einen siebenjährigen Jungen angegriffen und durch Bisse verletzt – zum Glück nur leicht. In diesem Fall aber war es der Deutschen liebstes Tier, der Deutsche Schäferhund, der außer Kontrolle geriet.

Der Halter hatte die beiden Hunde während eines Kurzbesuchs vor dem Haus gelassen: Den einen Hund an einen Baumgeleint, der andere konnte frei herumlaufen. Selbst eintreffende Mitarbeiter der Hundepolizei des Einwohnerzentralamtes wurden von den Tieren attackiert.

Der aktuelle Fall zeigt für Experten, dass die damals entfachte Debatte um die Gefährlichkeit von Rassen – die letztlich in die inzwischen wieder revidierte Hundeverordnung mündete – unsachgerecht war. Es komme auf den Halter und auf die Wesenshaltung des Tieres an. KVA