Selbstständig lernen

SPD und Grüne wollen die Schulaufsicht reformieren – und die Schulen von Verwaltungsaufgaben befreien

DÜSSELDORF taz ■ Die Landtagsfraktionen von SPD und Grüne haben gestern einen Antrag zur Qualitätssteigerung des nordrhein-westfälischen Bildungssystems vorgelegt. Eckpfeiler des Papiers sind der Ausbau der schulischen Selbstständigkeit sowie die Zentralisierung der Schulaufsicht. „Wir wollen den Schulen mehr Freiheit in den Personalentscheidungen und Auftellung der Lehrplänen geben“, sagt Sylvia Löhrmann, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag. Das Bildungssystem solle von einer Input-orientierten Lehr-Steuerung hin zu einer Ergebnisorientierung umgewandelt werden – wichtig wäre künftig der Lernerfolg. „Die Schulen können je nach Möglichkeiten selbst entscheiden“, sagt Löhrmann. Wichtig sei nur, dass am Ende alle auf einem ähnlichen Stand seien. Entsprechende Modellversuche laufen landesweit bereits an über 250 Schulen.

Die Schulaufsicht soll ebenfalls reformiert werden. Die bisherige Zuständigkeit der Regierungsbezirke soll entfallen und auf die kommunale Ebene herabgesetzt werden. Außerdem sollen die Lehrstätten unabhängig von der Schulform von Verwaltungsaufgaben befreit werden. „Wir müssen in diesem Bereich versuchen, die Kapazitäten zu bündeln“, sagt Sylvia Lohrmann.

Der Schulexperte der CDU im Landtag, Herbert Reul sprach dagegen von einem „unüberlegten Schnellschuss“ der Regierungsfraktionen. „Nach dem von Rot-Grün beschlossenen Einheitslehramt soll jetzt die Einheitsschulaufsicht kommen“, so Reul. Er sprach sich für eine Differenzierung nach Schulform und Fächern aus. HOP