Die taz-Bremen muss leben

Gefaxt, gemailt, geschickt: 20 Prozent der Leserinnen und Leser haben uns ihre Meinung gesagt

Für unverzichtbar haben wir uns schon immer gehalten. Und das war kein Irrtum, wie wir jetzt wissen: „Noch weniger Bremen-Themen“, ist auf einem der bereits eingegangenen Fragebögen zur Akzeptanz der taz-Bremen binnenreimend notiert, „wären der Tod.“ Dass der Erhalt der taz-Bremen eine humanitäre Pflicht wäre, hatten wir nicht geahnt. Diesem Argument werden sich selbst die allmächtigen Berliner nicht verschließen können. Zumal es nicht nur eine Einzelmeinung ist: Zwar tragen sich nur die wenigsten für den Fall einer Einstellung des Lokalteils mit suizidalen Gedanken. Dafür aber drohen etliche Abonnentinnen und Abonnenten mit Vergeltungs-Kündigungen.

Noch ist die Auswertung der großen taz-Bremen Umfrage nicht abgeschlossen, und es gibt sogar noch ein paar Nachzügler-Voten. Auch die werden in die Erhebungs-Daten mit einfließen. Das erste Ergebnis allerdings steht bereits fest: Überwältigende 20 Prozent der Leserinnen und Leser haben uns ihre Meinung gesagt. Dafür: herzlichen Dank.

Zum Glück – denn ein unkritisches Publikum wäre schlimmer als gar keines – bestand diese Meinung ganz offenkundig nicht nur aus Schmeicheleien: Die sehr konkrete Kritik reicht vom dezidierten Autoren-bashing über’s Dichter-Lob bis hin zu Forderungen nach „mehr Kultur aus Ostfriesland“, mehr Kultur überhaupt oder auch nach einem früheren Liefertermin.

Das gibt uns allerbeste Anhaltspunkte, unsere lebenserhaltende Zeitung weiter verbessern zu können.

Ein umfassendes Fazit folgt. Selbst nach kursorischer Durchsicht der Einsendungen lässt sich aber feststellen: Die zahllosen orthografischen Fehler stören alle. Uns übrigens eingeschlossen, wenn die Verschreiber uns am nächsten Tag schmerzhaft ins Auge springen. Fangen wir also an: Auf Rektshreibung verwennen wirkünftig mehr Sorgfalt. Außerdem werden wir uns anstrengen müssen, auf bemühte Komik fortan zu verzichten. taz