Jugendzentrum hofft

Schließung der „Stolberger Straße“ ist vielleicht noch zu verhindern: Kölner spenden für Miete und Programm

KÖLN taz ■ Das Jugendzentrum Stolberger Straße in Braunsfeld wird möglicherweise doch nicht geschlossen. Durch Spenden ist schon ein Teil des nötigen Geldes (88.000 Euro im Jahr) zusammengekommen, bestätigt Christoph Geißler, Fachberater der Jugendzentren Köln gGmbh. Die Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG, der die Räume gehören, habe sich bereit erklärt, auf die Miete zu verzichten. Außerdem übernehme der Bürgerverein Müngersdorf die Honorar- und Programmkosten. Offen seien noch die Personalkosten.

„Das Ausmaß der Unterstützung überrascht uns“, freut sich Geißler. „Die Bürger setzen Signale gegen Kürzungen.“ Die 88.000 Euro seien geradezu „lächerlich“, bedenke man, dass schon die Heimunterbringung eines einzigen Kindes mindestens 54 Euro pro Tag koste.

„Politik und Verwaltung werden die Kürzungen überdenken“, hofft er. Doch da könnte er vergeblich hoffen. Sechs Jugendeinrichtungen in Köln werden laut Ratsbeschluss vom 18. Dezember geschlossen – darunter auch die Stolberger Straße, obwohl die jährlichen Kosten von 88.000 Euro „im Verhältnis nicht so groß“ seien, wie auch Cornelia Schmerbach, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, sagt. Selbst die CDU-dominierte Bezirksvertretung Lindenthal sei gegen die Schließung der Stolberger Straße gewesen, gibt sie zu bedenken. „Es gibt bestimmt immer Möglichkeiten, 88.000 Euro im Haushalt aufzufangen.“ Sie räumt aber ein, dass auch das Land im Jugendbereich spare. Der Landesjugendplan werde von 2 Millionen Euro 2003 auf 1,26 Millionen im Jahr 2005 gekürzt. Dirk Eckert