Abgeknickte Routenführung bei BVG

betr.: „Der Druck auf die BVG wächst“, taz vom 22. 1. 04

Ein wichtiges Element der Neuregelung des Tarifs, nämlich das Verbot der Rückfahrt beim Einzelfahrschein, wurde vor Jahren aus gutem Grund abgeschafft. Das derzeit geltende Prinzip – man kauft Transportzeit (für 2 Stunden, für 1 Monat, für 1 Jahr), die Nutzungsintensität ist dem Kunden überlassen – hat sich als praktisch erwiesen: Die Debatten mit Kontrolleuren darüber, was direkte oder abgeknickte Routenführung oder gar Rückfahrt ist, hatten sich erledigt.

Die Wiedereinführung eines Kernelements des 1989 abgelösten Systems wird mehr Kontrollen und wahrscheinlich verringerte Einnahmen zur Folge haben. Denn die Kunden reagieren auch auf verkappte Preiserhöhungen. Der Ansatz, damit neue Einkommensquellen erschließen zu wollen, wird sich als kontraproduktiv erweisen.

Nachdem die Tarifstruktur von den BVG-Gremien nun beschlossen ist, bleibt zu hoffen, dass die Aufsichtsbehörde, konkret: die Mannschaft um Staatssekretärin Maria Krautzberger diesen Schildbürgerstreich zu verhindern weiß. SIEGFRIED SCHULTZ, Berlin

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