arabische stimmen zum krieg im irak
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Al-Jamahiriya aus Libyen fragt nach dem Sinn des Einsatzes von Splitterbomben: Ist das ein Missverständnis oder ein bewusst eingesetztes Mittel der amerikanisch-britischen Streitkräfte, das die Moral der irakischen Bevölkerung brechen soll?

Al-Ayyam aus dem palästinensischen Autonomiegebiet vergleicht den irakischen Widerstand mit der Intifada: Würden sich nicht die Flaggen, in die die Leichname eingewickelt sind, unterscheiden – es gäbe keinen Unterschied zwischen den Begräbnissen in Bagdad und in den Städten und Dörfern Palästinas. Die Palästinenser dürfen sich zwischen dem Tod und einem Leben in den Trümmern der Heimat entscheiden. Den Irakern geht es nicht anders. Dabei wurden tausende von Zelten im Osten, Westen, Norden und Süden der Grenzen aufgestellt – doch wo sind die Menschen, die sie nutzen? Donald Rumsfeld erklärt, die Iraker hätten Angst vor den Drohungen ihres Regimes. Deshalb habe er ihnen seine Gaben – Burger und Cola – bisher noch nicht überbringen können. Tatsächlich strömen die Iraker über die Grenzen – in Richtung ihrer Heimat, während diejenigen, die bereits dort sind, sich an sie klammern, auch wenn der Tod ihr unweigerliches Schicksal sein wird. Warum? Diese Frage können Rumsfeld und die Zionistenclique im Weißen Haus nicht beantworten.

Al-Dustour aus Jordanien schreibt: Sie unterscheiden nicht zwischen Frauen und Kindern, Bäumen und Kühen oder ihren Hirten. Ihre Flugzeuge und Raketen sind auf dem Gipfel der Hochtechnologie. Doch die Technik kennt nur Zahlen und rote Knöpfe. Da gibt es keinen Raum für Mitleid. Der Soldat gehorcht: Der ganze Irak ist sein Feind. Sie lügen. Aber sie werden nicht sagen können, dass die Opfer der Blutbäder Terroristen gewesen seien. Es zählt nicht, dass die Opfer Schulhefte dabeihatten oder dass sie auf der verzweifelten Suche nach Wasser waren – nein – möglicherweise hatten ja die Frauen unter ihren Umhängen Massenvernichtungswaffen versteckt!

Die Jordan Times aus Jordanien meint: Die anglo-amerikanische Armee ist im Irak gefährlich nah daran, in die schändliche Liste der modernen Okkupations-Armeen aufgenommen zu werden, die erbitterten Widerstand unter der lokalen Bevölkerung erzeugen. Eine Armee, die sich erfolglos auf ihre übermächtige Feuerkraft verlässt und irgendwann ihr imperiales Abenteuer aufgeben muss. Tommy Franks, willkommen in Nablus!

Quellen: Middle East Media Research Institute, Spiegel Online