vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Dienstag wird vom Anti-Kriegs-Komitee Prenzlauer Berg – wenn man dem Ankündigungstext folgen darf – der Irakkrieg beendet, und das mit einer Kunstaktion an der Schönhauser Allee/Ecke Wichertstraße. So einfach geht das (18 Uhr). Ebenfalls Dienstag wird im Martin-Gropius-Bau eine große Erzählung präsentiert – der Professor Hans Mommsen bezeichnet „den Wendepunkt zur nationalsozialistischen ‚Endlösung‘ “ und erklärt so „Die Eskalation der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Da Mommsen sich stets weigerte, die Besonderheit des Nazismus, für dessen Barbarität das Wort Faschismus nicht mehr hinreicht, anzuerkennen und auch Goldhagens Analyse von den „willigen Helfern“ verriss, darf man gespannt sein, welche Geschichtsversion er zu Gehör bringt (Niederkirchner Straße 7, 20 Uhr). Im Größenwahn & Leichtsinn gibt es am Mittwoch ein „antiklerikales Treffen“, um gegen den „1. Ökumenischen Kirchentag“ zu agitieren. Man übt sich also im Pfaffenschreck und im Vorgehen gegen großorganisierte Esoterik (Kinzigstraße 9, 19 Uhr). Ebenfalls am Mittwoch wird im Osteuropa-Zentrum Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße über eine andere Geschichte informiert, nämlich über die „brüderliche Hilfe“ der Sowjetunion, die direkt zum Untergang der kommunistischen Bewegung in Afghanistan führte (Ruschestraße 103, 10.30 Uhr). Am Freitag dann wird wieder eine antirassistische Einkaufsaktion in einem Bolle-Markt durchgeführt. Obschon das diskriminierende Chipkartensystem abgeschafft werden soll, gibt es dagegen noch immer Widerstand in den Verwaltungen. Daher wird diese Aktion zum Fanal für die Durchsetzung des Versprochenen (Potsdamer Straße 128, 16 Uhr).