Mit der Polizei ins Pub

Keine Anzeichen für Störungen beim Fußball-Klassiker Deutschland gegen England. Kneipenschlägerei möglich

Um 20.45 Uhr ist Anpfiff. Geboten wird am Mittwoch im Berliner Olympiastadion der Fußballklassiker: England gegen Deutschland. Die Polizei steht mit 1.000 bis 2.000 Mann in den Startlöchern, auch Beamte der englischen Polizei reisen an. Dazu kommen diverse szenekundige Beamte in Zivil und vereinsunabhängige Fanbetreuer, die die Ränge im Stadion im Auge haben werden. Das alles geschieht, damit englische und deutsche Hooligans nicht aus dem Ruder laufen.

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gab sich am Dienstag indes entspannt. „Ich sehe eine Gefährdung nur für den englischen Torwart.“ Ralf Busch, Sozialpädagoge beim Fanprojekt Berlin, sieht das genauso: „Erfahrungsgemäß passiert nichts, wenn alle drauf warten.“

Offiziell heißt es, das Länderspiel im Olympiastadion sei ausverkauft. 8.000 Eintrittskarten sind laut Polizei nach England verkauft worden. Die Frage ist, ob die erwarteten 200 bis 300 englischen Problemfans ihrem Namen gerecht werden. Er habe von keiner Verabredung mit deutschen Hooligans gehört, sagt Fanbetreuer Busch. Wenn etwas passiere, dann wohl in der Innenstadt. „Viele wollen das Spiel gar nicht sehen.“ Wirtshausschlägereien im Suff könne er sich am ehesten vorstellen.

Als Treffpunkt der Engländer gelten Hackescher Markt und Breitscheidplatz. Der Grund: In der Nähe befinden sich Irish Pubs. Da sich die Fans in Berlin nicht auskennen würden, so der Innensenator süffisant, „wird sie die Polizei schon auf dem Weg in die irische Kneipe begleiten“.

Aber auch die deutschen Fans hat die Polizei im Visier. 80 „Gefährderansprachen“ seien in Berlin durchgeführt worden, heißt es. 6 Personen bekamen für Mittwoch ein Aufenthaltsverbot für das Stadion und Orte wie den Breitscheidplatz. Bundesweit wurden 22 Fans Meldeauflagen erteilt. PLUTONIA PLARRE