FDP glaubt an Loemühle

Die Liberalen zweifeln die Schließung des Flugplatzes an und wollen andere Fraktionen noch auf ihre Seite ziehen

Recklinghausen taz ■ Die FDP im Recklinghäuser Stadtrat geht davon aus, dass der Flugplatz Loemühle doch noch erhalten bleibt. FDP-Ratsvertreter Matthias Richter hofft auf die anderen Fraktionen im Stadtrat „Wir müssen gemeinsam Front machen gegen Schwarz-Grün.“ Die Stimmen der anderen Fraktionen sind auch bitter nötig: Die FDP hat lediglich zwei Stimmen.

Der Rat der Stadt Recklinghausen hat einen symbolischen Anteil von 0,5 Prozent am Flugplatz Loemühle und darf in wesentlichen Fragen Veto einlegen. „Wir werden keine Zusammenarbeit mit der CDU auf Teufel komm‘ raus pflegen“, so Richter. Er sieht das Bündnis zwischen CDU und FDP im Stadtrat gefährdet.

Anfang Februar hatten sich CDU und Grüne auf Kreistagsebene für die Schließung entschieden, weil sich kein geeigneter Privatbetreiber gefunden hat. Der Flugplatz sei „vor allem aus finanziellen Erwägungen und wegen der unmittelbaren Nähe zu den Wohngebieten der umliegenden Städte“ nicht weiter zu betreiben, vermeldet die CDU-Kreistagsfraktion.

Richter nennt dies eine „ideologische Entscheidung, um das Modell Schwarz-Grün salonfähig zu machen.“ Es ginge einzig und allein um den Fortbestand der Koalition. „Ich könnte Ihnen zehn Leute von der CDU nennen, die eigentlich gegen die Schließung des Flugplatzes waren“, sagt Richter. Der Flugplatz sei ein Standortvorteil, den alle Fraktionen eingesehen hätten, deshalb sei ihm „der Wechsel der politischen Meinung bei der CDU innerhalb weniger Wochen“ schleierhaft. Im März wird die CDU den Antrag im Recklinghäuser Stadtrat einbringen. Bis dahin hat die FDP Zeit, mehr als die eigenen zwei Stimmen gegen die Schließung zu gewinnen. Rolf Lütkenhaus von der CDU im Kreistag sieht das entspannt: „Die FDP wird die Entscheidung zu respektieren haben.“

MERJAM WAKILI