Wird alles wieder gut?

Lloyd-Insolvenz in Bremerhaven: Reederei und Werft wollen heute eine „praktikable Lösung“ suchen

Bremerhaven taz/dpa ■ Einen Tag nach der Insolvenz der Bremerhavener Lloyd-Werft hat sich die Reederei Norwegian Cruise Line (NCL) zu dem Unternehmen bekannt. Der Auftraggeber des Kreuzfahrtschiffes „Pride of America“, das Mitte Januar im Seestadt-Hafen voll Wasser gelaufen und teilweise gesunken war, kündigte gestern an, den Bau des Luxusliners weiter der Werft anvertrauen zu wollen. Heute soll es bei einem Treffen zwischen Werftvertretern und NCL um eine praktikable Lösung zur Fertigstellung des Schiff-Rohbaus gehen. Nach dem Unfall war eine fällige Rate des Reeders in Höhe von knapp 40 Millionen Euro ausgeblieben.

Die Nordsee-Zeitung hat unterdessen in einem flammenden lokalpatriotischen Kommentar den Senat davor gewarnt, die Notwendigkeit der Lloyd-Werft in Frage zu stellen: „Würde ruchbar werden, dass sich ein Senator gegen die Interessen Bremerhavens stellt“, raunt das Blatt weiter, „sollte er von künftigen Besuchen Abstand nehmen beziehungsweise seinen Wohnsitz ganz schnell von Bremerhaven nach Bremen verlagen“. Der einzige Senator, der derzeit in Fischtown wohnt, ist Finanzsenator Ulrich Nußbaum. jox