der irakkrieg – nachrichtenüberblick
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Die Lage: Am 18. Kriegstag rückten gestern erstmals US-Panzer in die Hauptstadt Bagdad ein. Britische Truppen drangen nach zwei Wochen Belagerung in die südirakische Großstadt Basra ein. Derweil meldete das Pentagon in Washington, dass bisher 75 US-Soldaten im Krieg getötet wurden. Sieben Amerikaner befänden sich in irakischer Gefangenschaft. Das US-Zentralkommando in Katar bezifferte die Zahl der irakischen Kriegsgefangenen auf rund 6.500.

Nachkriegspläne: Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass die USA die Nachkriegsordnung für den Irak im Alleingang gestalten möchten. Ganz im Sinne seiner Beraterin Condoleeza Rice, die meint, „wer Opfer bringt“, soll auch verdienen, wird denn auch US-Präsident George W. Bush beim Gespräch mit seinem engsten Verbündeten Tony Blair das Heft in der Hand halten. Derweil steht der russische Präsident Wladimir Putin weit abgeschlagen in seinem Kampf um einen günstigen Platz in der neuen Weltordnung.

Nix im Lot auf dem Boot: „Bush wird siegen und scheitern“, sagt der französische Admiral Jacques Lanxade. Zum Glück erläutert der ehemalige Generalstabschef Frankreichs im Interview, was er damit meint. SEITE 5

Aus kurdischer Sicht: Aras Marouf macht sich Gedanken über die Nachkriegsordnung im Irak. Ihre Familie hat gegen Diktator gekämpft, sie floh nach Deutschland. Hier demonstriert ihre jüngere Tochter für den Frieden, während die Mutter nicht für einen Frieden unter Saddam Hussein sein kann. SEITE 7

Konservative Winkelzüge: I’ll try it with the old razzle-dazzle, dachte sich Angela Merkel vor ihrem Auftritt in Bochum und griff in die Trickkiste. Um die CDU-Basis bei Laune zu halten, mimte sie die USA-kritische Parteichefin. Offenbar recht überzeugend. SEITE 6