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: Der Schwarze Schwan Israels lebt auf: Zum 135. Geburtstag von Else Lasker-Schüler

„Vielleicht ist mein Herz die Welt …“ Else Lasker-Schüler in Berlin, Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, Mittwoch, 11. Februar, 20 Uhr

Heute jährt sich zum 135. Mal die Geburt einer der bedeutendsten deutsch-jüdischen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Else Lasker-Schüler gilt als Schlüsselfigur des deutschen Expressionismus und prägte das künstlerische Berlin der Vorkriegszeit vor allem durch Gedichtbände wie „Der siebente Tag“. Das Literaturhaus Berlin nimmt ihren heutigen Geburtstag zum Anlass, eine Hommage aus Gedichten, Prosa und Briefen zu präsentieren. Gesprochen werden diese von der Schauspielerin Blanche Kommerell. Und da es exzentrische Personen lieben, selbst zu Wort zu kommen, gehören die nächsten Zeilen nun auch dem Geburtstagskind: „Ich habe zu Hause ein blaues Klavier Und kenne doch keine Note. / Es steht im Dunkel der Kellertür, Seitdem die Welt verrohte. / Es spielten Sternenhände vier – Die Mondfrau sang im Boote – Nun tanzen die Ratten im Geklirr. / Zerbrochen ist die Klaviatür Ich beweine die blaue Tote. / Ach liebe Engel öffnet mir – Ich aß vom bitteren Brote – Mir lebend schon die Himmelstür, Auch wider dem Verbote.“ Der Gedichtzyklus „Mein blaues Klavier“ erschien 1943 im Jerusalemer Exil, in das Lasker-Schüler nach ihrer Emigration in die Schweiz gezogen war und wo sie zwei Jahre später an einem Herzanfall starb. NIW