Gipfel zu NS-Taten in Triest

Außenminister Steinmeier: Deutschland plant mit Italien Konferenz zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit

BERLIN ap ■ Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) will mit seinem italienischen Kollegen Franco Frattini Historiker beider Länder zu einer Konferenz über die deutsch-italienische Kriegsvergangenheit einladen. Dabei solle es besonders um das Schicksal der rund 600.000 Militärinternierten gehen, die an „unsäglichen, oft mörderischen Bedingungen des Transportes, der Inhaftierung in Hunger und Kälte, der Zwangsarbeit“ litten, sagte Steinmeier am Dienstag anlässlich des Besuchs der KZ-Gedenkstätte „La Risiera di San Sabba“ in Triest.

Die Initiative sei der „Auftakt für eine gemeinsame Historikerkommission“, sagte Steinmeier. Deutschland und Italien würden die „leidvollen Erfahrungen mit totalitären Regimen“ teilen. „Mit der gemeinsamen Aufarbeitung der historischen Geschehnisse können wir eine gemeinsame Erinnerungskultur schaffen, die auf eine bessere und gemeinsame Zukunft gerichtet ist.“ Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weitere Minister waren zu den deutsch-italienischen Regierungskonsultationen nach Triest gereist.

Laut Auswärtigem Amt wollte Merkel mit Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi unter anderem über die Beschlüsse des Weltfinanzgipfels und die bevorstehende italienische G-8-Präsidentschaft sprechen.