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Zwei Berater, eine Ministerin

Morgen soll in der Rürup-Kommission zur Sanierung der Sozialsysteme eine Entscheidung fallen. Wird sich der Chef der Kommission, Bert Rürup, mit seinem Modell zur Finanzierung des Gesundheitswesens durchsetzen – oder Ulla Schmidts Lieblingsberater Karl Lauterbach? Oder wird es gar einen Kompromiss geben? Rürup will Kopfpauschalen: Das heißt, die Krankenkassenbeiträge werden nicht mehr prozentual vom Arbeitslohn abgezogen. Stattdessen zahlt jeder etwa 200 Euro pro Monat in die gesetzliche Krankenversicherung. Umverteilung von Steuergeld soll die Benachteiligung von Familien verhindern.

Lauterbach dagegen will das bestehende System erhalten, aber erweitern: mehr Einzahler, mehr Beiträge. Statt nur der Arbeitslöhne sollen auch Kapitaleinkünfte (Mieten, Zinsen usw.) zur Bemessung von Beiträgen herangezogen werden. Auch Beamte und Selbstständige sollen in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen – das geht zu Lasten der Privatversicherer.

Rürup hat den radikaleren Vorschlag – für Lauterbach können sich große Teile von Rot-Grün und Gewerkschaften erwärmen. Vermutet wird, dass in die Gesundheitsreform eine Art Lauterbach light eingearbeitet wird. UWI