Bremenports bis zum 22. Stock über der Weser

Das ehemalige Hafenamt, heute „bremenports GmbH“, soll die oberen Stockwerke des Zechbau-Hochhauses belegen

Bremerhaven■ taz Der Aufsichtsrat der bremenports GmbH hat grünes Licht gegeben für den Umzug der staatlichen Hafen-Firma in ein von der Firma Zechbau geplantes Hochhaus. Die geschwungene Silhouette des Gebäudes soll an einen Bau in Dubai erinnern. In den unteren Etagen soll ein Hotel entstehen, im 23. Stockwerk soll eine Aussichtsplattform die Touristen anlocken. Der Bau gehört zu dem Komplex „Alter/Neuer Hafen“, liegt also neben dem geplanten „Klimahaus“, einem mediterran anmutenden Einkaufszentrum (Investor: Albrecht) und einem Kongresszentrum.

Auf acht Stockwerken über dem Hotelbereich sollen die 200 Mitarbeiter, die derzeit über fünf Standorte verstreut arbeiten, ihre neuen Büros bekommen. Als Mietpreis wurde mit Zechbau elf Euro pro Quadratmeter vereinbart, damit wird bremenports für 4.500 Quadratmeter insgesamt 133.000 Euro mehr Miete im Jahr bezahlen als bisher für seine 7.800 Quadratmeter. Der Umzug rechne sich dennoch auch betriebswirtschaftlich, sagt bremenports-Geschäftsführer Jürgen Holtermann. Der Aktentransport zwischen den bisherigen Standorten kostete Personal, Arbeitszeit für die Wege ging verloren – Einsparungen von sechs Stellen oder 240.000 Euro im Jahr sind durch die Zusammenlegung möglich. Und der Verkauf von Flächen direkt am Alfred-Wegener-Institut, wo bremenports derzeit noch KFZ- und Stahlwerkstätten unterhält, bringt einen Überschuss von sieben Millionen Euro.

Im Oktober war der Beschluss über den Umzug gescheitert, da es Differenzen zwischen den Projektfirmen am Alten/Neuen Hafen gab. Wenn diese jetzt ausgeräumt sind, kann der Hochhausbau zügig vorangehen. Zur Sail im Jahre 2004 wird bremenports vermutlich noch nicht über der Weser leuchten.

Die Grünen haben den Umzugsbeschluss als „verdeckte Subvention für ein Privatunternehmen“ kritisiert. Die Bürgerschaftsabgeordnete Doris Hoch meinte, die Miete sei „vergleichsweise hoch“, Synergieeffekte hätten sich auch an anderer Stelle erzielen lassen. Das Hotel-Projekt der Zech-Gruppe sei praktisch durch eine staatliche Garantiemiete abgesichert.

kawe