„Die Leute geben das Geld gerne“

Eddy Kuhn ist Veranstalterin vom Kiezbingo. Das Team vom Verein Sub Opus 36 e. V. konzipierte den Abend, um soziale und kulturelle Gruppen aus dem Kiez zu unterstützen. Der Mix aus Spiel, Spaß und gutem Zweck ist einmalig

taz: Das SO 36 ist brechend voll. Kiezbingo ist ein Renner. Was ist das Erfolgskonzept, das dahinter steckt?

Eddy Kuhn: Ich glaube, dass die Leute einfach gerne spielen. Und dann ist es natürlich nett, wenn man das Spielen noch mit einem guten Zweck verbindet. Die Leute wissen, dass der Erlös von den Karten an ein Projekt hier im Kiez geht. Dann ist es auch noch eine Kiezgeschichte. Hier treffen sich Nachbarn und Freunde, und die ganzen Läden kommen natürlich auch. Das ist, glaube ich, das Geheimnis.

Wie entstand das Bingo, und was war zuerst da: die Soli-Veranstaltung, die Unterhaltungsshow oder das Kieztreffen?

Das war eigentlich von Anfang an so geplant. Wir haben uns mit ein paar Leuten zusammengesetzt und kamen auf die Idee, man könnte einen Spiele-Abend im SO machen. Den wollten wir dann mit einer Soli-Aktion verbinden. Und so ist die Idee dann immer weiter ausgereift.

Wie viele Spenden kommen an einem Kiezbingo-Abend zusammen? Wie hoch war der Erlös dieses Mal?

Gestern waren es 1.500 Euro. Das war schon ein bisschen mehr als normal, aber es war auch sehr voll. Normalerweise kommt immer irgendetwas zwischen 1.200 und 1.500 Euro zusammen.

Wie funktioniert denn das Spenden beim Kiezbingo genau?

Der komplette Verkauf der Bingoscheine kommt den Projekten zugute. Die Gruppe verkauft die Spielkarten auch selber. Der Preis ist offen und freiwillig. Das Projekt ist auch zuständig für das Einsammeln der gespendeten Preise in den Läden.

Nach welchen Kriterien wählt ihr die Projekte aus?

Die Gruppen müssen sich bei uns vorstellen und erklären, wofür sie das Geld verwenden wollen. Als Team von fünf oder sechs Leuten wählen wir dann ein Projekt aus. Dabei bevorzugen wir vor allem Projekte, die keine öffentlichen Fördergelder bekommen.

Was springt an so einem Abend für das SO 36 raus?

Nichts. Wir nehmen 3 Euro Eintrittsgeld – vor allem, um unsere Kosten zu decken. Aber meistens reicht es nicht. Allenfalls beläuft sich die Veranstaltung auf null. Meistens nicht mal das.

INTERVIEW: LUCIA JAY