Der Wisch aus dem Turm

Die „Pentagon Papers“ in der Watergate-Affäre, das abgehörte Rau/Cromme-Telefonat – und jetzt also „Neue Kraft für den Aufbruch“. Das 20-seitige Kampagnenkonzept aus dem Düsseldorfer Stadttor beschäftigt derzeit Politiker und Journalisten. Der Wisch aus dem Turm – durchsetzt mit den üblichen Flipchart-Grafiken – ist an die Öffentlichkeit gelangt – irgendwie. Die Abteilung III, ein Sammelbecken neunmalkluger Spin Doktoren, gebar das Konvulut. Jetzt ist das Non-Paper auf dem Markt – und Staatskanzleichef Kuschke muss sich erklären. Ein Geheimpapier ist der Wisch nicht mehr. Erst hatten es ein, zwei Journalisten, jetzt hat es jeder.

Im Landtagsfoyer werden Kopien gereicht, Abgeordnete verbreiten das Papier spamartig – auf Wunsch auch digital. Nur die Landesregierung hält beleidigt am Top-Secret-Status fest: „Wir haben das nicht veröffentlicht.“ Letzter Akt: Ein freier Journalist am Telefon. Er habe da ein heisses Geheimdossier. Danke, wir haben aufgelegt. TEI