Schwankender Wurmsex

Spätfolgen von Tschernobyl: Weichtiere im Erotikrausch

LONDON dpa/taz ■ Tschernobyl könnte auch sein Gutes gehabt haben, wenn auch nur für Würmer. Der radioaktive Fallout von Tschernobyl soll Würmer in einem nahen See zu mehr Sex veranlasst haben. Zwei Wurmarten paaren sich dort nach Beobachtung ukrainischer Forscher häufiger miteinander als in einem weiter entfernten See, der durch den Reaktorunfall 20 Mal weniger Radioaktivität abbekommen hat. Normalerweise vermehren sich diese Würmer hauptsächlich asexuell, sie sind aber auch zur sexuellen Fortpflanzung fähig. Allerdings machten die Forscher bei einer dritten Wurmart genau die gegenteilige Beobachtung: Diese Würmer zeigen in dem stärker bestrahlten See einen höheren Anteil asexueller Fortpflanzung als in dem 20 Kilometer entfernten Vergleichssee. Summa Sexarum: Ob Würmer mehr oder weniger poppen: Nichts Genaues weiß man nicht.