Werders Nordtribüne, noch nicht ganz Mantelbau

Schon 1997 war er Thema in der Baudeputation: ein Ausbau der Nordtribüne am Weserstadion. Zwei Jahre später stimmte die Deputation einem „Vorhaben- und Erschließungsplan“ für den Mantelbau mit veranschlagten Kosten von 26 Millionen Mark zu. Im April 2002 sorgte dann die Idee, ausgerechnet die US-amerikanische Burger-Brater-Kette unter dem gelben „M“ zum Stadiongastronomen zu erwählen, für demonstrationsverursachte Staus auf dem Osterdeich. Oppositionelle AnwohnerInnen sammelten tausende von Unterschriften gegen befürchtete tägliche 1.100 Autos mehr und den Ausverkauf inklusive Vermüllung der Pauliner Marsch. Erfolgreich. Im Sommer 2002 zerschlug sich eine Hoffnung der Ausbaubefürworter: Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 findet ohne Bremen statt. Für erneute gerechte, aber folgenlose Zornesausbrüche seitens der AnwohnerInnen sorgte im Oktober 2002 eine Platanenfällaktion, die stattfand, bevor eine Baugenehmigung erteilt war. Gestern schuf Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) offiziell Fakten, für die mittlerweile 16 Millionen Euro angesetzt sind, also knapp drei Millionen Euro mehr als einmal angenommen. Im nächsten Jahr sollen die Ränge nicht mehr so zugig in der Luft hängen wie derzeit. Ob dann allerdings der Fußball tatsächlich attraktiver wird, wie Hattig es sich verspricht, hängt wohl vor allem von Ernst, Charisteas, Ailton und Co. ab. ube/Foto: J. Baier