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: Platinmuskel

Karlsruher Wissenschaftler haben erstmals „Muskeln“ aus Metall entwickelt. „Uns ist es gelungen, dass sich eine Scheibe aus Platinpulver ganz ähnlich wie ein menschlicher Muskel ausdehnt oder zusammenzieht“, sagte Jörg Weissmüller vom Institut für Nanotechnologie in Karlsruhe. Diese Eigenschaften seien zuvor von Metallen nicht bekannt gewesen. Für die Herstellung der münzgroßen Scheiben pressen die Forscher Nanometer-große Platinkristalle zusammen, erklärte Weissmüller. Diese winzigen Kristalle werden in eine Elektrolytlösung aus Kalilauge gelegt. „Gibt man nun elektrische Spannung darauf, dehnt oder kontrahiert sich das Metall.“ Dies sei mit bloßem Auge nicht sichtbar, das Platin bewege sich jedoch um etwa 0,15 Prozent in die eine oder andere Richtung. Sichtbar würden die Aktionen allerdings, wenn zwei zusammengeklebte Platinfolien in verschiedene Richtungen bewegt würden. „Dann krümmt sich die Folie“, sagte der Grundlagenforscher. DPA