Neuer Ärger für CDU

Blömer, Ex-Parteichef der Kölner Union, weist Verdacht auf Korruption zurück. Razzia bei parteinaher Stiftung

KÖLN taz ■ Richard Blömer wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe als Geschäftsführer der Jakob-Kaiser-Stiftung Gelder für die CDU abgezweigt. „Wir haben so wenig Geld, da können wir gar nichts abzweigen“, sagte der ehemalige Vorsitzende der Kölner CDU der taz. Die gemeinnützige Stiftung sei regelmäßig geprüft worden und müsse ihre Abrechnungen auch verschiedenen Zuschussgebern vorlegen. Dabei habe es nie Beanstandungen gegeben.

Am Donnerstag hatten die Kölner Staatsanwaltschaft und Polizeibeamte die Räume der Stiftung in Königswinter durchsucht. Gegen die Kritiker, die ihn offenbar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt hatten, will Blömer nun juristisch wegen Rufschädigung vorgehen.

Für den CDU-Landtagsabgeordneten, der im Sommer seinen Hut als Kölner CDU-Vorsitzender nehmen musste, weil die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen des Verdachts auf illegale Spendenstückelung ermittelt, kommt die neuerliche Durchsuchung zur Unzeit: In zwei Wochen werden die Kandidaten der Kölner Union für den Stadtrat aufgestellt. Blömer ist selbst noch als sachkundiger Einwohner und kulturpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion aktiv.

Sauer ist der CDU-Mann auch auf die Justiz. Sein Anwalt habe nach Aufnahme der Ermittlungen vor fünf Wochen direkt Kontakt mit der Kripo aufgenommen. Zweimal habe er angeboten, alle fraglichen Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Umso unverständlicher sei es ihm, so Blömer, dass nun eine Durchsuchung gemacht wurde.

Die Jakob-Kaiser-Stifung gilt als eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen auch der Kölner CDU. Neben Blömer als Geschäftsführer arbeit dort auch der CDU-Ratsherr Jürgen Hollstein als Referent. Die Bundestagsabgeordnete Ursula Heinen gehört dem Kuratorium der Stiftung an. FRANK ÜBERALL