Verbrannte Erde

Regenbogen-Kongress „Die Wüste lebt“ debattiert über Stadtpolitik und die Möglichkeiten des Protestes

Der mit der PDS angedickte Regenbogen sieht um sich herum nur Wüstenei: „Die CDU ist stärker denn je, und auch SPD und GAL stehen inhaltlich für Neoliberalismus, für Sozialkahlschlag, soziale Kälte und Verarmung.“ Gegen diesen „unseligen Schulterschluss gegen Erwerbslose, Minderheiten und Menschen mit geringem Einkommen“, den Regenbogen und PDS nicht zuletzt am Schlagwort von der Agenda 2010 festmachen, richtet sich die Kritik von links, die Regenbogen auf dem stadtpolitischen Kongress „Die Wüste lebt“ formulieren möchte.

ReferentInnen aus Gewerkschaften, Hochschulen, Verbänden und Initiativen debattieren dabei über „Ökonomie, Politik und Widerstand in Hamburg“. Die Palette deckt die politische Tagesordnung von der Finanzpolitik bis hin zur Stadtentwicklung ab. So sind GEW-Landesvorsitzende Stefanie Odenwald und die LBK-Personalratsvorsitzende Katharina Ries-Heidtke mit von der Partie, wenn es um die Themen Privatisierung und Abbau von ArbeitnehmerInnenrechten geht. Obstbäuerin Gaby Quast diskutiert über Stadtentwicklung und die Subventionierung von Konzernen mit, Prof. Michael Lindenberg von der Fachhochschule des Rauhen Hauses – engagiert im Einsatz gegen die Einrichtung von geschlossenen Heimen – spricht über die Ausgrenzung von Jugendlichen in der Jugendpolitik.

Der Kongress endet mit einer größeren Podiumsrunde, die unter der Überschrift „Von Schauspielhaus bis Roter Flora“ die Möglichkeiten von Protest und Widerstand „zwischen Bambule und Volksbegehren“ auslotet und sich auf die Suche nach Alternativen zur Alternativlosigkeit begibt: Es diskutieren unter anderem ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Friess, Kabarettistin Lisa Politt und Heike Peper von der BIFF Eimsbüttel.

PETER AHRENS

Stadtpolitischer Regenbogen-Kongress „Die Wüste lebt“, Sonnabend 10–18 Uhr, HWP, Von-Melle-Park 9