Demo abgesagt

In Haiti setzen Anhänger von Präsident Aristide die Opposition unter Druck. Verletzte bei Protesten

PORT-AU-PRINCE epd ■ In Haiti haben bewaffnete Regierungsanhänger die Opposition gezwungen, eine Massenkundgebung in der Hauptstadt Port-au-Prince abzusagen. Sympathisanten von Präsident Jean-Bertrand Aristide hätten Demonstranten tätlich angegriffen, berichtete Radio Métropole am Donnerstag. Oppositionsführer Charles Henri Baker warf der Polizei vor, die Milizionäre unterstützt zu haben, anstatt die Demonstranten zu schützen. Die Opposition sprach von vier Verletzten in ihren Reihen. Seit Beginn der Unruhen Donnerstag vergangener Woche sind in dem Karibikstaat rund 50 Menschen ums Leben gekommen. Eine neue Demonstration ist für Sonntag geplant.

Aristide sieht sich mit Rücktrittsforderungen einer breiten Widerstandsbewegung konfrontiert, die ihm unter anderem Korruption, Wahlbetrug und diktatorischen Regierungsstil vorwirft. Aristide hatte Mitte der Woche seinen Entschluss bekräftigt, trotz der massiven Proteste bis 2006 im Amt zu bleiben.